Samstag, 5. April 2014


Nochmal Bachmann:
Dieses Wechselspiel, wenn sie einerseits mit sehr „weiblichen“ Mitteln und Tricks wie dem Fallenlassen von Manuskriptblättern beim Treffen der Gruppe 47 und der Ausstellung ihrer „weiblichen“ Reize überhaupt konsequent ihre beruflichen Ziele verfolgt und andererseits dann in den Beziehungen zu Celan oder Frisch eine eigenständige, wirklich ebenbürtig anerkannte! Rolle doch nicht finden kann. Was nicht nur an den Männern liegt sondern auch daran, dass sie kein Vorbild hatte, dem sie folgen konnte. So gab sie die reizvolle Frau, die  sich gut in Szene setzen konnte, sich elegant kleidete, den Friseur besuchte, etc. (all das, was wir (Frauen) schon Ende der sechziger Jahre dann völlig ablehnten) und andererseits litt sie an ihren Beziehungen, in denen sie sich stark und unabhängig gab – zumindest  Frisch hat wohl oft mehr investiert, ist ihr nachgefahren, musste sich dafür gefallen lassen, von ihr aufs unfreundlichste begrüßt zu werden ... aber dann entsetzt war, als z.B. Frisch sich einer anderen Frau zuwandte. Ein schwieriges Bild, das aber durchaus bis heute zu finden ist, bei aller Emanzipation, die Frauen inzwischen durchlaufen haben. Man muss nur daran denken, welchen Stellenwert die Ehe inzwischen wieder hat, es wird nicht nur geheiratet, sondern mit Pomp und Brimborium und möglichst noch in der Kirche.

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